Workshop zum Aufbau von professionellen Administrationsstrukturen

Für den Erfolg des DigitalPakts Schule ist der Aufbau von Administrationsstrukturen für Computernetzwerke an Schulen wesentlich. Das BMBF hat zum Erfahrungsaustausch Vernetzungsangebote initiiert und einen ersten Experten-Workshop gestaltet.

Computerkabel

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In dem Workshop beschäftigten sich Schulträger und Expert*innen intensiv mit der Zukunft professioneller Administrationsstrukturen im Kontext Schule. Ziel des DigitalPakts Schule ist die flächendeckende Ausstattung der Schulen mit einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur. Um diese betriebsbereit zu halten, ist der Aufbau von professionellen Administrationsstrukturen im Kontext Schule ein zentrales Thema. Schon in der grundlegenden Verwaltungsvereinbarung zum DigitalPakt ist die Entwicklung eines professionellen IT-Service und Support ein Förderbereich. Mit der Zusatzvereinbarung „Administration“ zum DigitalPakt Schule fördern der Bund und die Länder zusätzliche Personalaufwände für Administration der IT in den Schulen. Durch die COVID-19-Pandemie wurde bei den Schulträgern, die sich bisher wenig mit dem Aufbau einer digitalen Lehr-Lerninfrastruktur an Schulen mit professionellen Strukturen der Administration beschäftigt haben, die Relevanz des Themas für die eigene Kommune und ihre Schulen deutlich. Auch wenn es einzelne herausragende Good Practice-Beispiele in vielen Kommunen gibt: die meisten Schulträger stehen vor der großen Herausforderung der Administration der Schul-IT und suchen oftmals nach Unterstützung. Doch wovon können Schulträger, die erst ganz am Anfang stehen profitieren? Welche Good Practice-Beispiele oder Musterlösungen können Orientierung geben? Können allgemeingültige Aspekte identifiziert werden, die unabhängig von individuellen Rahmenbedingungen alle Schulträger betreffen?

Sechs Handlungsfelder zum Aufbau von Administrationsstrukturen

Dazu wurde ein Blick in die Praxis zu geworfen, um von den Erfahrungen von Vorreitern in diesem Feld profitieren zu können. In einer Bedarfsanalyse mit unterschiedlichen Schulträgern, IT-Dienstleistern und andere Expert*innen wurden diese Fragestellungen und Umsetzungsbeispiele aus der Praxis erhoben. Als ein Ergebnis konnten grundlegende Handlungsfelder identifiziert werden.

Handlungsfelder zum Aufbau professioneller Administrationsstrukturen

Eigene Darstellung

Diese Handlungsfelder bildeten die Grundlage für einen ersten Online-Workshop des BMBFs, indem sich Schulträger über aktuelle Fragestellungen zur Administration von Schul-IT austauschten. Das Ziel war es, die bundesweite Vernetzung zu fördern und zusammen konkrete Herausforderungen und Lösungsansätze finden.

Schnell kristallisierten sich zwei Themenblöcke heraus, die in gemischten Kleingruppen bearbeitet wurden. Während eine Gruppe den bundesweiten Blick übernahm und sich den notwendigen Rahmenbedingungen einer Schule der Zukunft widmete, wandte sich eine zweite Gruppe dem Handlungsfeld Wartung und Support zu. Das Fazit zu den wichtigsten Diskussionsfeldern:

1. (Verwaltungs-)Strukturen neu denken

Die Schule der Zukunft ist keine Insel. Ausgangspunkt sollen Bildungsregionen sein, deren Gestaltung „Chefsache“ ist. Die Themen der Schul-IT müssen entsprechend ganzheitlich gesehen und fest in der kommunalen Politik verankert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass neue Strukturen einer digitalen Bildung auch neue Strukturen in der Verwaltung benötigen. Es gibt generell noch zu wenig Fortbildungsangebote für die Verwaltung, die diese in agilen Methoden für das „Neue Denken und Arbeiten“ qualifizieren.

2. Visionen entwickeln – Unterstützungsstrukturen aufbauen

Der Aufbau von professionellen Administrationsstrukturen und insbesondere der Aufbau von Support- und Serviceleistungen wird als wesentliche Säule für den Erfolg digitaler Bildung gesehen. Eine Verständigung auf gemeinsame Visionen und Ziele für die Digitale Bildung auf den Ebenen Bund, Land, Schulträger und Schulen und eine klare Verteilung der Verantwortlichkeiten sind jedoch eine notwendige Basis. Die bundesweite Vernetzung und der ergebnisorientierte Austausch mit kompetenten Kolleg*innen wird als gewinnbringend angesehen. Er hilft „aus der eigenen Blase herauszutreten“ und gemeinsam (übergreifende) Lösungsansätze zu entwickeln. Der Aufbau von Unterstützungsstrukturen auf nationaler und regionaler Ebene bspw. durch den Aufbau von Kompetenzzentren ist empfehlenswert. So kann ein nationales Kompetenzzentrum bspw. eine funktionale Zusammenarbeit fördern und die Formulierung von Standards für Schulträger nicht nur auf Landesebene, sondern bundesweit ermöglichen.

3. Mindeststandards und Musterlösungen entwickeln

Gerade aus Erfahrungswerten abgeleitete technisch-funktionale Mindeststandards und Standardisierungsempfehlungen für Schulträger sowie bundesweit rechtliche Rahmenbedingungen für den Datenschutz sind für die Schulträger essentiell. Zur Unterstützung der Schulträger werden zudem aufbereitete Musterlösungen sowie Orientierungshilfen für die Umsetzung professioneller Administrationsstrukturen benötigt. Die Vielfalt an Ideen soll sichtbar und nachahmbar werden. Regionale Kompetenzzentren können als Anlaufstelle Schulträger unterstützen – als Orte des Austauschs, die von einem gemeinsamen Commitment getragen werden und an denen bildungsort- und trägerübergreifend digitale Bildung gemeinsam und nachhaltig gedacht wird.

Detailliertere Informationen zu den Ergebnissen der beiden Gruppen finden Sie hier auf den nächsten Artikelseiten für Gruppe 1 und Gruppe 2.

Ausblick

Der Workshop machte eins deutlich: Der DigitalPakt Schule war ein wichtiger Startschuss. Aber es muss an vielen Stellen etwas getan werden. Auf der kommenden Statuskonferenz möchte das BMBF den begonnenen Austausch fortführen.